Einmal wöchentlich findet als verpflichtende Gruppenaktivität das gemeinsame Kochen im Wohnhaus statt. Durch diese gemeinschaftliche Aufgabe versuchen wir, eine vorhandene Tagesstruktur der jeweiligen Frau aufrecht zu halten bzw. eine neue Struktur zu etablieren und damit auch das Selbstwertgefühl zu steigern. Die selbst zubereiteten Mahlzeiten sollen unseren Bewohnerinnen Freude und Genuss sein und ihre Selbstständigkeit fördern.
Darüber hinaus wird ein lockerer Rahmen geschaffen, in dem sich alle Beteiligten ungezwungen austauschen können. Durch das Aussuchen von Rezepten, die die Frauen aus ihrer Kindheit oder Heimat kennen, ist eine Anregung gegeben, mehr von sich und der eigenen Vergangenheit zu erzählen. Außerdem werden so auch schöne Erinnerungen hervorgerufen und betont. Zudem haben Frauen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund nicht das Gefühl, ihre Kultur und Herkunft in Deutschland aufgeben zu müssen. Sie lernen viel mehr, die verschiedenen Kulturen miteinander zu verknüpfen und einen eigenen Weg für sich zu finden.
Viele der Bewohnerinnen haben in ihrer Vergangenheit kein geregeltes Familienleben kennen gelernt und ihnen fehlt es oftmals an grundständigen hauswirtschaftlichen Fähigkeiten. Die Kochgruppe bildet einen entspannten Rahmen, dies nachzuholen und neue Fertigkeiten zu erlernen.
Sie müssen das Essen planen, zubereiten und servieren. Dadurch, dass sie dies gemeinsam mit allen anderen Bewohnerinnen machen, bereitet es ihnen oftmals mehr Spaß als alleine und sie lernen neue Gerichte, aber auch andere Techniken kennen. Die Kinder sind – je nach Alter – mit in der Küche und helfen bzw. schauen zu oder werden von einer Mitarbeiterin im angrenzenden Esszimmer betreut.
Die Zeiten für das Kochen sind an die Bedürfnisse und Verpflichtungen der jeweils im Wohnhaus lebenden Frauen angepasst.
Neben dem sozialen und dem hauswirtschaftlichen Aspekt werden innerhalb der Kochgruppe auch Themen wie gesunde und altersgerechte Ernährung angesprochen. Den jungen Frauen und besonders den Müttern wird so früh wie möglich vermittelt, wie sie ausgewogene Nahrung für sich und ihre Kinder selber herstellen können.
Den Bewohnerinnen wird hier in einfacher, aber effektiver Weise vorgelebt, wie sie ein eigenes, geregeltes Familienleben, ggf. mit ihren Kindern, fördern und erreichen können. Außerdem wird bei und nach dem Essen die momentane Situation im Haus besprochen, sodass auch die sozialen und Konfliktlösekompetenzen aller Bewohnerinnen erweitert werden.
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